Start der Ausbildung zum päd. Begleithund-Team

Momo wird erwachsen

Kurz vor meinen Ferien nach Ägypten ist Momo läufig geworden. Dank lieber Freunde, die sie gehütet haben, konnte ich trotzdem fliegen.
4 Wochen ohne Freunde, das war nicht so toll für Momo. Aber sie hat es geschafft. Sie hat sich auch verändert. Ist ruhiger geworden und auch aufmerksamer. Sie erkennt, wenn jemand Neues kommt. Zum Glück bellt sie nur kurz und lässt sich schnell beruhigen.
Nach wie vor ist sie sehr kuschelig. In der Früh begrüsst sie die Bewohner und Bewohnerinnen, die im Foyer warten, dass sie in den Speisesaal kommen. Jeder und jede einzelne wird begrüsst. Sie haben alle Freude daran, Hund und Mensch.

Momo – hört zu

Momo, das Mädchen in Michael Endes Buch, sie hört den Menschen zu und es geht ihnen dann viel besser. Genau das ist es auch, was wir in der Seelsorge machen – Zuhören, Empathie zeigen, Gefühlen Raum geben … Meine Hündin Momo erinnert mich nun immer daran, was Seelsorge ist.
Momo begleitet mich seid Beginn in meine Arbeit ins Wesley Haus (Alterszentrum). Die Bewohnerinnen und Bewohner freuten sich mit mir, dass ich wieder einen Hund habe. Ab und an, nahm ich Momo auf die Wohnbereiche mit. Sie machte eine gute Arbeit. Hier ist sie mit einem Bewohner. Er war schon länger bettlägrig. An dem Tag, als wir kamen, saß er in einem Stuhl. Er reagierte auf Momo, streichelte sie und nannte auch ihren Namen. Für uns, Bewohnende, Pflege und Seelsorge, war es so berührend zu sehen, wie viel Freude Momo ihm bereitete. Ein paar Tage später konnte er sterben.
Durch dieses Erlebnis wurde mir klar. In Momo steckt ein Seelsorgehund drin. Das wird ihre zukünftige Aufgabe sein.
Mit meiner Hündin Pauline macht ich schon die Erfahrung, dass sie gerade bei Menschen mit Demenz einen Kontakt knüpfen konnte, den ich nicht machen konnte. Die Kommunikation geht hier auf einer anderen Ebene, ohne Worte, mit Zuneigung und Respekt, mit liebevoller Präsenz.
Ich bin gespannt, was Momo und ich als Seelsorge-Duo noch erleben werden.

Ein Weihnachtshund

Wenn man 15 Jahre mit einem Hund zusammen gelebt hat und er nicht mehr da ist, dann ändert sich viel. Eine treue Gefährtin fehlt. Nach ein paar Monaten wusste ich, dass ein neuer Hund nachfolgen sollte. Immer wieder hat mir jemand einen Hund empfohlen und ich habe in Tierheimen geschaut, doch es war nicht DER Hund dabei. An Heilig Abend habe ich eine Bekannte angerufen und ihr von meiner erfolglosen Suche erzählt. Sie erzählte mir dann von Welpen, die bald zur Welt kämen. Ihr Hund ist auch von den beiden Eltern. Ich dachte bei mir, das wäre auch eine Möglichkeit.
Und dann kamen die Welpen am 25.12.2022 zur Welt. An diesem Tag hatte ich die Lesungen im Weihnachtsgottesdienst im Bethesda Spital. Ich betete, dass Gott mir ein Zeichen geben sollte, ob es der Hund wäre von diesem Wurf. Das Zeichen kam in einem Lied.
Im neuen Jahr fuhr ich in die Heimat nach Bayern und konnte mir die Hündin anschauen, die noch übrig war. Mir war klar, sie wird es sein, meine neue Weggefährtin.
Einen Namen bekam sie auch von der Besitzerin meiner Physiotherapie: Momo.
Momo von Michael Ende ist auch eines meiner Lieblingsbücher.