Kolumne zu Japan

Japan steht vor schweren Stunden und eigentlich ist die Situation unberechbar.

Was für Auswirkungen wird das für uns haben? Was ist, wenn es zum Gau kommt? Was können wir tun? Wir können beten. Unser Landesbischof ruft uns dazu auf. In den Gottesdiensten wird für die Katastrophe gesammelt.

Ich habe fast das Gefühl, wie wenn wir nun die Quittung dafür bekommen, dass wir Menschen die Schöpfung in die Hand nehmen und wir uns selbst als Gott aufspielen. In der Passionszeit geschieht nun solch ein Unglück. Warum kann der Mensch immer noch nicht begreifen, dass er Geschöpf ist und nicht der große Schöpfer, nicht der Grund der Schöpfung. Wir sind ein Teil von ihr und benehmen uns ganz anders.

Von Umkehr wird von unseren Kanzeln gepredigt. Ja, wir müssen umkehren. Immer wieder und jeden Tag aufs Neue. Wenn wir es denn nicht tun, dann werden die Konsequenzen unseres globalen Handelns uns keine Freude bereiten.

Japan zeigt uns mehr denn je, dass wir endlich alternative, regenerative Energie brauchen und dass in großem Maßstab. Viele geniale Erfindungen liegen in Schubladen, werden aber nicht umgesetzt, weil Politik und Wirtschaft weniger Profit davon haben. Ich hoffe, dass die Tragödie in Japan die Politiker zur Umkehr bewegt und sie endlich ihre Verantwortung für die Menschen wahrnhemen und sich von Habgier und kurzfristigen Gewinnen nicht mehr blenden und leiten lassen.

Und wir alle müssen in diesen Tagen auch umdenken. Was brauche ich wirklich im Leben? Wo geht mein Weg hin? Bin ich noch unterwegs im Glauben? Wir alle sind jetzt gefordert. Keiner kann sich herausreden. Und wenn wir einfach wieder uns mehr an unseren Grund des Daseins erinnern, uns Gott öffnen im Gebet, in den Exerzitien, im Bibellesen und im Gottesdienst.

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