Wie pflegt man Spiritualität?

Da ich zur Zeit einen Beitrag für ein Notfallseelsorge-Handbuch schreibe, bin ich bei meinen Literaturrecherchen auf folgenden gut treffenden Worte gestoßen, was die Spiritualität betrifft:

„Wie aber pfelgt man Spiritualität? Zunächst einmal: Indem man darüber spricht […]. Gespräche über Religion und Weltanschauung sind heute zwar gelegentlich peinlicher als die über Sexualität. Dennoch sind sie nötig, und zwar ohne Druck und Besserwisserei, ohne Scham und Minderwertigkeitsgefühle. Wenn es vor Gott wirklich um uns selber geht, kommen wir alle ins Stammeln, auch wir Theologinnen und Theolgen.
Ebenso ist Unterricht, Religionsunterricht für Kinder und wohl auch für immer mehr Erwachsene durch Menschen nötig, die ihren Glauben selber leben und nicht nur unverbindlich darüber informieren. Bei aller unvertretbaren Individualität von Spiritualität – ohne Austausch mit anderen, ohne Neugier auf anderes stirbt jeder Glaube.
Darüber hinaus ist nicht viel mehr nötig, als dass sich diese Lebenshaltungen in den üblichen religiösen Ausdruck- und Kommunikationsformen zeigen, darstellen. mitteilen. Auch darin zeigt sich die Kirche als Sepzialistin im Umgang mit Ohnmacht und Hilflosigkeit, mit Leiden und Trost.“ (Thomas Zippert: Notfallseelsorge: Grundlegungen – Orientierungen – Erfahrunge. Heidelberg 2006, S.30)

Mit ein paar anderen aus meiner Stephanuskirche haben wir eine Mittwochsinitiative gegründet. Wir treffen uns einmal im Monat und sprechen über Gott und die Welt, was auch Kochen, Literatur, Kino, Kunst, Musik beinhaltet.

Ich wünsche mir noch viele  anregenden Gespräche mit Menschen über die eigenen Glaubenserfahrungen.

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