Bundeserneuerungs-Gottesdienst

Heute hatte ich meinen ersten Gottesdienst (noch als Besucher), wo ich mich auch kurz vorgestellt habe. Dieser besondere Gottesdienst wird in der Regel am Anfang des Jahres gefeiert und man erneuert das Ja zu Gott. Hier ein Auszug aus der Liturgie:

„Ich gehöre nicht mehr mir, sondern dir.
Stelle mich, wohin du willst.
Geselle mich, zu wem du willst.
Lass mich wirken, lass mich dulden.
Brauche mich für dich oder stelle mich für dich beiseite,
Lass mich erfüllt sein, lass mich leer sein.
Lass mich alles haben, lass mich nichts haben.
In freier Entscheidung und von ganzem Herzen
überlasse ich alles deinem Wohlgefallen und Walten.“

Ich finde, da steckt alles Drin, was christlichen Glauben ausmacht. Nach dem Gottesdienst bin ich schon mit einigen beim Kirchenkaffee ins Gespräch gekommen.

Nächste Woche ist auch Allianzgebetswoche. Da machen alle evangelischen Kirchen mit, Landeskirche und Freikirchen. So lerne ich noch andere Freikirchen kennen.

Gestern war ich in eine  wunderschönen Blockflötenkonzert. Eine der Musikerinnen ist auch aktiv in der Gemeinde. So lerne ich nach und nach die verschiedenen Gruppen kennen und deren Aktivitäten. Ich fahre immer zwischen den beiden Kapellen Uster und Dübendorf hin und her.

In der Zeit zwischen den Terminen lese ich über die Theologie der Methodisten und über das Leben von ihrem Gründer John Wesley. Bisher bin ich sehr angetan, über das, was ich lese und erfahre.

Und natürlich übe ich mich im Verstehen des Schwizerdütsch. Aber bisher klappt das ganz gut und wenn ich etwas nicht verstehe, dann frage ich einfach nach.

Die EMK hat eine übersichtliche Struktur und ist nicht so hierarchisch wie unsere ELKB. Das gefällt mir sehr, denn so habe ich das Gefühl kommt dem Anliegen Luthers doch sehr nahe „Priestertum aller Gläubigen“.

Luther und Wesley haben die selber Erkenntnis aus dem Römerbrief bekommen. Beide suchten einen gnädigen Gott und fanden in nicht in frommen Übungen oder gar wie Luther Geißelungen. Der heutige Predigtext aus dem Römerbrief (Röm 3,23f.) zeigt nochmals ganz deutlich, dass wir aus eigener Kraft nicht heil werden, sondern dass Gott uns vergibt. Gottes Gnade ist vor allem Tun des Menschen da, ohne Verdienst. Wir müssen nur ja dazu sagen und uns Gott hingeben und einhüllen lassen von seiner Liebe. Und das bringt dann einfach mit, dass wir ihm danken und ihn loben. Dieses Geschenk macht uns neu, es läßt uns umkehren.

Gottes Liebe ist größer, als wir erahnen. Sie durchdringt alles Seiende. Sie begegnet uns im Wort, in Begegnungen, in der Stille, im Gebet, im Singen und eigentlich überalle, auch da, wo wir sie nicht erwarten würden.

Ich wünsche Euch allen einen gesegneten Sonntag.

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