Kolumne zum 21. April 2010

Eigentlich wollte ich zuerst die Zeitung lesen, aber da meine eigenen Gedanken stärker waren, habe ich diesen nun den Raum zur Entfaltung gegeben. So sitze ich mit meinem Frühstück und meinem netbook am Frühstückstisch und schreibe meine Gedanken zu Politik und Theologie nieder, oder was mache ich als Theologin in der Politik.

Web 2.0 hat nun auch hier in der Politik Fuß gefasst. Ich finde es sehr gut, denn man kann sich so viel mehr über Politiker informieren und sogar kommunizieren. Ich hatte natürlich schon einen Blog, weil wir Theologen sowieso sehr gerne für unsere Mitmenschen schreiben und nicht nur predigen 😉
Aber twitter und facebook, dass habe ich erst durch meine Arbeit bei Claudia Jung kennengelernt. Ich lerne diese Instrumente immer mehr zu schätzen und setze sie auch für mein ehrenamtliches Engagement in der Kirche als Chorsängerin und Prädikantin ein.

Web 2.0 ermöglicht es den Politikern ein Gesicht zu bekommen. Wie oft stand ich an der Urne und habe mir gedacht, wen wähle ich denn da nun. Ich kenne diese Menschen gar nicht und irgendwie hatte ich auch immer das Gefühl, dass Politik nicht unbedingt wirklich zum Wohle der Menschen agiert. Politikverdrossen wurde ich nicht, dank meines Stiefvaters, der ein Vollblutpolitiker ist und durch den ich auch einen guten Politiker erfahre, der Visionen hat, was man braucht, um Menschen zu führen und innovativ zu agieren.

Natürlich spiele ich mit dem Gedanken auch in die Politik zu gehen. Da kann man vielleicht noch mehr bewegen und was für unsere Umwelt tun.
Doch oft werde ich dieser Illusion beraubt, wenn ich die Landtagsdebatten so ansehe. Wie viel wird sich da bemüht und dann dann werden gute Ansätze im Keim erstickt. Geht es denn da wirklich um uns Bürger oder sind viele Politiker eben doch eher an ihrem Sessel interessiert. Ja, oft spricht man von Filz usw. Meine engsten Freunde sagen mir: Tu dir das nicht an, denn du bist viel zu ehrlich und gut. Das mag stimmen, aber, wenn nicht solche Menschen den Mut haben, Politik zu machen, dann können wir uns gleich mit einem Blumenstrauß ins Grab begeben.

Verantwortung übernehmen. Das ist für mich das Stichwort. Und das nicht nur im Kleinen, sondern, wenn es einen da hinführt, eben auch im Großen.
Ich lebe mittlerweile so, dass ich dort, wo Gott mich hinstellt, ich mein Bestes gebe und immer  meinem Gewissen folge. In allem was ich tue und bin, versuche ich Christin zu sein und auch immer tiefer in das einzudringen, wer Gott ist und was er von jedem Einzelnen will.

Man könnte jetzt sagen: Christina Du spinnst. Das mag sein. Doch fühle ich mich einfach gestärkt durch meine Gemeinde und meine Freunde, denn in Begegnungen ist Spiritualität erfahrbar, die dann auch in den Alltag mitgenommen werden kann.
Erst gestern bin ich vom Bahnhof zu meinem Bürgerbüro gegangen und habe diese wundervolle Liebe Gottes gespürt. Es war Freud und Leid zugleich und eine ungeheure Kraft. So hat mich im Alltag das Universum geküsst, wie es einer unserer besten Theologen Schleiermacher (1799, Reden über die Religion) ausgedrückt hat.

Im Grunde müssen wir wieder Mut bekommen, um unsere Verantwortung wahrzunehmen. Wenn wir selber diese nicht wahrnehmen, dann bekommen wir eben auch Menschen, die uns schlecht führen.

Ich wünsche Euch allen eine gute Restwoche und habt Mut Verantwortung zu übernehmen und euch mitzuteilen.

Eure
Christina Forster Mag.theol. usw. 😉

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